Sie malt.

Sie malt mit Öl - überwiegend.

Sie ist Malerin, eine professionelle Malerin.

Seit über 25 Jahren betreibt sie die Malerei als freischaffende Künstlerin.

Seit über 25 Jahren treibt es sie zu malen.

Sie zeichnet nicht und macht keine Plastiken, keine Installationen, keine Räume, keine Performances. Sie ist Malerin durch und durch. Das war sie nicht immer, denn sie hat einen anderen gestalterischen Beruf ausgeübt als Designerin und Grafikerin.

Seit 1976 malt sie.

Von Anfang an weiß sie, was sie tut. Keins ihrer Werke ist „einfach so“ entstanden. Sie hat ein Malkonzept. Das kann man sehen. Man kann auch dessen Veränderung wahrnehmen. Die Veränderungen erzeugen Phasen oder Gruppierungen von Arbeiten, die sich in ihrem Werk unterscheiden lassen als Varianten in der Bildsprache.

Die Künstlerin denkt, fühlt und malt in einem Vollzug. Sie malt ohne Vorzeichnung. Der Farbauftrag erfolgt alla prima, nur gelegentlich aufbauend und in mehreren Schichten. Obwohl die Mehrzahl ihrer Werke im direkten Vollzug entstanden ist, sind sie nicht Ergebnis einer billigen Spontaneität. Sie ist kein Sponti.

Was sie macht, hat sein Fundament, ist fundiert.

Ihr gesamtes Werk hat Struktur, und die Einzelwerke leben von Strukturen. Sicher, überlegt, mit Gefühl gleichwohl, so sind ihre Werke hervorgebracht. Dynamisch und ruhig zugleich, kraftvoll und doch differenziert.

Sie ist Malerin, und deshalb ist die Farbe ihr vorrangiges künstlerisches Mittel. Farbe existiert aber nicht, ohne eine Form anzunehmen, Formen ordnen sich zu bestimmten Kompositionen. Die Formen in Charlotte Kollmorgens Malereien sind organisch.

Was die Komposition betrifft, so fällt bei der Durchsicht ihrer Arbeiten eine Vorliebe auf. Die Bilder haben häufig eine betonte Mitte, gelegentlich verdanken sie ihre Dynamik der Diagonalen.

So etwa lesen sich meine Aufzeichnungen, die ich mir nach dem ersten Besuch im Zuhause der Künstlerin machte. Ich will sie im Folgenden präzisieren und ein wenig ausführen.